Als jemand, der seit vielen Jahren in den härtesten Verhandlungsarenen der Welt agiert, erlaube ich mir die direkte Antwort: JA – WENN man unter Schwein jemanden versteht, der taktisch geschickt, unerschrocken, bereit ist, auch in den Grauzonen des Spiels zu agieren, Manipulation gezielt einsetzt und Emotionslosigkeit als Stärke betrachtet. Sind diese Attribute verwerflich? Oder sind sie schlichtweg die unvermeidliche Realität in einer Welt, in der es um Millionen oder Existenzen geht? Wo ist die Grenze zwischen „hart“ und „unfair“? Profiverhandler müssen hart und manchmal auch unfair sein. In der Wirtschaft und in der Welt des Fußballs gibt es keinen Raum für Weichherzigkeit. Wer zögert oder Kompromisse aus falscher Empathie eingeht, verliert! Der moderne Fußball ist mittlerweile ein Milliarden-Business, in dem jeder Verein und jeder Spieler seine Interessen durchsetzen muss. Und das Gleiche gilt für die Wirtschaft. Unternehmen wie Amazon, Apple oder Tesla existieren nicht, weil ihre Verhandler nett und verständnisvoll sind. Sie sind so Erfolgreich, weil ihre Vertreter sicherlich viele Dinge richtig machen und eines davon ist, dass sie knallhart verhandeln und mit präzisen Strategien und Taktiken ihre Ziele durchsetzen. Warum sollte man sich mit weniger zufriedengeben? Es ist der Job des Verhandlers, das Bestmögliche für seinen Klienten herauszuholen – Punkt. Wer das nicht versteht, hat in diesem Geschäft nichts verloren. Die Verhandlungswelt ist kein moralischer Spielplatz; es geht um knallharte Interessen, und wer zu weich ist, wird vom Spielfeld gefegt. Oft wird von „fairen Verhandlungen“ gesprochen. Doch was bedeutet „fair“ in einem Geschäft, in dem die Unterschiede in Macht und Einfluss extrem entscheidend sind? Die Vorstellung, dass beide Seiten gleichermaßen fair und offen miteinander umgehen können, ist romantisch, aber unrealistisch. „Fairness“ ist ein relativer Begriff, der oft nur als Deckmantel für Schwäche benutzt wird.
Sind Verhandlungsprofis also Schweine? Vielleicht, denn die Kunst der Verhandlung ist ein knallhartes Geschäft. Und wenn das bedeutet, als erfolgreicher und knallharter Verhandler in der Wahrnehmung anderer als Schwein zu gelten – dann ist das der Preis des Erfolgs.
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